Nichtbeförderung begründet Entschädigung – auch wenn man mit demselben Flug fliegt
Das Amtsgericht Königs Wusterhausen urteilte am 15.02.2023 (Az. 4 C 4246/22), […]
Das Amtsgericht Charlottenburg (Urteil vom 20.12.2022, Az. 217 C 64/22) hat festgestellt, dass dem Kläger kein Anspruch auf Zahlung von 170, 00 EUR zusteht. Dem Abmahner steht kein Anspruch nach § 823 BGB, noch aus der Datenschutzgrundverordnung oder unter einem anderen rechtlichen Gesichtspunkt.
Wir fassen für Sie das Wichtigste auf unserem Blog zusammen!
Google Fonts sind die Auswahl an verschiedenen Schriftarten, deren Nutzung grundsätzlich kostenlos ist. Google stellt sie unter der Internetadresse https://fonts.google.com/ zur Verfügung. Die Bibliothek ist frei verfügbar und die Einbindung hilft bei der Textdarstellung auf Webseiten. Wer eine solche Website besucht, lädt mit seinem Browser direkt die Fonts von Google-Servern – im Gegenzug werden Nutzerdaten wie die IP-Adresse an Google weitergeleitet.
Anfang Januar letzten Jahres hat das LG München in einem Urteil die Nutzung von Google Fonts auf Webseiten für datenschutzwidrig gehalten (Urt. v. 20.01.2022, Az. 3 O 17493/20). Das löste eine Abmahnwelle über Schmerzensgeldforderungen wegen Verletzung des Rechts auf informationelle Selbstbestimmung aus. Jedoch waren die Abmahnungen rechtswidrig. Daher gab es auch eine Razzia bei dem Berliner Anwalt Kilian Lenard. Der Vorwurf ist gewerbsmäßiger Betrug und Erpressung im Zusammenhang mit Abmahnungen in Bezug auf die Einbindung von Google Fonts in insgesamt 2.418 Fällen. Dazu berichteten wir schon hier.
Das AG Charlottenburg unterstrich in seinen Ausführungen, dass die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) zwar dem Schutz natürlicher Personen bei der Verarbeitung personenbezogener Daten und zum freien Verkehr solcher Daten dient. Deswegen sieht die DSGVO daher auch Ansprüche auf Schadenersatz vor, wenn es zu einem Datenschutzverstoß gekommen ist. Lesen Sie auch dazu: „Wann hat man einen Anspruch auf Schadensersatz nach Art. 82 DSGVO“
Jedoch machten die Richter deutlich, dass gesetzlichen Regelungen nicht zum bloßen Selbstzweck verkommen dürfen und nicht ganz offensichtlich rechtsmissbräuchlich genutzt werden sollen, indem sich vermeintlich Geschädigte hier eine Einnahmequelle durch das massenhafte Versenden von „Abmahnungen“ schaffen.
Die Abmahnungen sind immer ähnlich aufgebaut, zunächst wird auf das oben genannte Urteil Bezug genommen und dann ein Schadensersatz von 100 EUR geltend gemacht. Anscheinend seien die Abmahner Privatpersonen, die vorgeben, die jeweils genannte Website besucht zu haben und dabei wegen der dynamischen Einbettung der Google Fonts in ihrem Persönlichkeitsrecht verletzt worden zu sein. Doch stimmt das? Wohl eher zweifelhaft!
Wer eine Abmahnung wegen Google Fonts oder eines anderen Grundes erhalten hat, sollte nicht zu viel Zeit verstreichen lassen. Die Fristen sollten unbedingt im Blick behalten werden.
Rechtstipp: Man sollte nicht vorschnell den geforderten Schadensersatz zahlen oder die Unterlassungserklärung unterschreiben!
Stattdessen sollte umgehend ein spezialisierter Anwalt kontaktiert und die Abmahnung von ihm auf ihre Rechtmäßigkeit überprüft werden. Er kann eine geeignete Vorgehensweise entwickeln und Ihnen bei der Abwehr helfen.
Wie verhalten Sie sich im Falle einer Abmahnung richtig? Wer eine Abmahnung wegen Google Fonts oder eines anderen Grundes erhalten hat, sollte nicht zu viel Zeit verstreichen lassen. Die Fristen sollten unbedingt im Blick behalten werden.
Rechtstipp: Man sollte nicht vorschnell den geforderten Schadensersatz zahlen oder die Unterlassungserklärung unterschreiben!
Stattdessen sollte umgehend ein spezialisierter Anwalt kontaktiert und die Abmahnung von ihm auf ihre Rechtmäßigkeit überprüft werden. Er kann eine geeignete Vorgehensweise entwickeln und Ihnen bei der Abwehr helfen.
Bei einer Abmahnung sollte man definitiv von bösen Anrufen oder Anzeigengegen die Abmahner absehen und die Zeit lieber nutzen, um rechtlichen Rat einzuholen, um richtig auf eine erhaltene Abmahnung zu reagieren Wir raten Ihnen daher:
Achtung: eine Zahlung könnte bereits als ein Schuldanerkenntnis gewertet werden. Wir haben schon etliche Abmahnungen erfolgreich abwehren bzw. deren Umfang reduzieren können und haben für Sie einen speziellen Service entwickelt.
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Rechtsanwalt Guido Kluck LL.M. ist Partner der Kanzlei LEGAL SMART am Standort Berlin. Er ist Ansprechpartner für das Recht der neuen Medien sowie für die Bereiche Wettbewerbsrecht, Markenrecht, Urheberrecht, IT-Recht, Vertragsrecht und das Datenschutzrecht (DSGVO).
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